Forschung für besseren Schlaf im Alter
"Älterwerden ist nichts für Schwächlinge“ – so brachte US-Schauspielerin Bette Davis es schön auf den Punkt. Dank konstant steigernder Lebenserwartung erfahren immer mehr Menschen am eigenen Leib, welch hohe Anforderungen das Altern an Körper und Seele stellt. Viele verbringen ihren Lebensabend in einer Seniorenresidenz, was als tiefgreifende Veränderung eine echte Existenzkrise auslösen kann. Dass aber diese Umstellung keineswegs Endstation bedeuten muss, sondern auch hier sich das Bemühen um ein erfülltes Leben lohnt, das beweist derzeit ein kollaboratives Forschungsprojekt in Vorarlberg.
Die innere Uhr bestimmt den Schlaf im Alter
In gehobenem Alter leidet die Schlafeffizienz: Das Einschlafen lässt bei Senioren länger auf sich warten, auch das Durchschlafen fällt schwer. Das liegt vor allem am zirkadianen Rhythmus, der sogenannten inneren Uhr. Diese läuft im Alter nicht mehr ohne zu stocken. Gründe dafür sind etwa mangelnde Aktivität tagsüber und ein daraus resultierender Verlust der Zeitstruktur. Andere mögliche Ursachen sind Nebenwirkungen von Medikamenten, Depressionen nach Verlust des Lebenspartners oder starke Schmerzen. Je schlechter der Patient nachts schläft, desto eher neigt er dazu, tagsüber einzuschlafen und keine Energie für Aktivitäten aufbringen zu können. Es entsteht ein Teufelskreis, der allzu oft als Teil des Alterns hingenommen wird, aber keineswegs sein muss.
Revolutionäres Forschungsprojekt in Vorarlberg
Seit 2017 ist das Sozialzentrum “Vorderlandhus“ in Röthis (Vorarlberg, Österreich) Forschungsobjekt eines bahnbrechenden Projekts, welches den Zusammenhang zwischen Lebens- und Schlafqualität bei älteren Personen beleuchtet. „Individuelle Konfiguration von AAL-Lösungen am Beispiel von Maßnahmen zur Verbesserung der Schlafqualität älterer Menschen“ – hinter diesem Projekttitel verbirgt sich die Entwicklung von altersgerechten Assistenzsystemen, welche die Lebensqualität von Senioren erhöhen sollen. Kooperationspartner und Durchführende dieses Projekts sind der Initiator FH Vorarlberg und die Schlafexperten von SAMINA.
Positive Ergebnisse bereits nach wenigen Tagen
Anhand von vier Patientenzimmern wurde eine repräsentative Untersuchung durchgeführt. Um die so wichtige Regeneration im Schlaf zu ermöglichen, optimierte man die Schlafumgebung dieser vier Patienten. Das bedeutete u.a. eine Umstellung auf geerdeten Schlaf, Bettwaren aus reinen Naturmaterialien und orthopädisch korrekte Kopfkissen. Bereits nach 2-3 Tagen konnte das Pflegepersonal bei den vier beobachteten Personen deutliche Verbesserungen in der Schlaf- und Erholungsqualität feststellen. Einer der vier PatientInnen, die zuvor Sprachauffälligkeiten gezeigt hatte, wurde zudem das SAMINA Soundlife Sleep System zur Verfügung gestellt. Dieser Einsatz von MusikMedizin brachte bereits nach der ersten Nacht bemerkenswerte Veränderungen in ihrem Verhalten, schon nach kurzer Zeit erschien sie ruhiger und ausgeglichener.